So funktioniert unser Richtungshören

Richtungshören bezeichnet die faszinierende Fähigkeit unseres Gehörs, die Herkunft eines Geräusches präzise zu orten. Dieses sogenannte binaurale Hören, also das räumliche Hören mit beiden Ohren, ermöglicht es uns, akustische Signale im Raum zu verorten und so zu erkennen, aus welcher Richtung ein Ton kommt.

Unsere Ohren arbeiten dabei als fein abgestimmtes Team. Da sie nicht an derselben Stelle sitzen, erreichen die Schallwellen das eine Ohr minimal früher als das andere. Diese winzige Zeitdifferenz reicht dem Gehirn aus, um den Winkel und damit die Richtung der Schallquelle zu berechnen. Selbst bei einem Geräusch in 100 Metern Entfernung analysiert unser Gehirn in Sekundenbruchteilen diese Unterschiede und erstellt ein genaues akustisches Bild der Umgebung.

Dieses Zusammenspiel ist entscheidend für unsere Orientierung im Alltag. Ob im Straßenverkehr, beim Gespräch in einer Menschenmenge oder beim Hören von Musik, das Richtungshören hilft uns, Klänge gezielt zuzuordnen und unsere Umwelt sicher wahrzunehmen.

Das Richtungshören ist ein beeindruckendes Zusammenspiel von Ohr und Gehirn. Unser Gehör leistet dabei weit mehr, als nur Klänge wahrzunehmen, es analysiert sie und ordnet sie räumlich ein. Schallwellen, die uns erreichen, gelangen nicht ausschließlich über den Gehörgang ins Innenohr. Ein Teil der Schwingungen trifft auch auf die Körperoberfläche und breitet sich über Haut, Muskeln und Knochen aus, sie gehen im wahrsten Sinne des Wortes durch den Kopf.

Das Ohr, das näher an der Schallquelle liegt, empfängt die Wellen zuerst. Auf ihrem Weg zum weiter entfernten Ohr müssen die Schallwellen jedoch Hindernisse überwinden. Dabei verringert sich ihre Lautstärke und auch die Tonhöhe wird leicht verändert. Diese Unterschiede zwischen rechtem und linkem Ohr liefern dem Gehirn wertvolle Hinweise: Es vergleicht die minimale Zeitverzögerung und die unterschiedliche Lautstärke der eintreffenden Signale und berechnet daraus präzise, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.

So entsteht ein räumliches Klangbild, das uns ermöglicht, Schallquellen zuverlässig zu orten, ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Orientierung und Kommunikation.

Wenn jedoch ein Ohr in seiner Hörleistung eingeschränkt ist, kann das Richtungshören gestört sein. Geräusche werden dann oft nur schwer räumlich zugeordnet. Bei Hörsysteme Schüren legen wir daher großen Wert darauf, Hörsysteme individuell anzupassen, um das natürliche Richtungshören so gut wie möglich zu unterstützen. Moderne Technik hilft dabei, das binaurale Hören wieder zu stärken und Ihnen ein natürliches, räumliches Klangempfinden zurückzugeben.

Moderne Hörgeräte sind wahre Meisterwerke der Akustik und leisten weit mehr, als Geräusche einfach nur zu verstärken. Sie sind darauf ausgelegt, das natürliche Richtungshören gezielt zu unterstützen, also die Fähigkeit, Geräusche räumlich zu orten und ihre Herkunft sicher zu erkennen.

Unsere beiden Ohren nehmen Schallwellen unterschiedlich wahr, wodurch das Gehirn Rückschlüsse auf Richtung und Entfernung ziehen kann. Hörgeräte von heute arbeiten genau nach diesem Prinzip. Sie kommunizieren miteinander und tauschen laufend Informationen über Lautstärke, Frequenz und Zeitunterschiede der eintreffenden Schallsignale aus.

Dadurch entsteht ein harmonisches, räumliches Klangbild, das dem natürlichen Hören sehr nahekommt.

Zudem passen sich moderne Hörsysteme automatisch an die jeweilige Umgebung an. In lauten Situationen, etwa im Straßenverkehr oder in einem Café, erkennen sie, aus welcher Richtung Stimmen oder Hintergrundgeräusche kommen und filtern störende Geräusche gezielt heraus. So können Sie Gespräche klar verstehen und gleichzeitig die akustische Umgebung bewusst wahrnehmen.